Das Prinzip des Kreises
Das Prinzip des Kreises besagt, dass man die in gerader Richtung ankommende Kraft des Gegners nicht ebenso in gerader Richtung abfangen darf, sondern sie mit einer Kreisbewegung kontrolliert ablenken und steuern sollte. Der Kreis ist die Grundlage vieler Selbstverteidigungstechniken und daher beim HapKiDo ein wesentliches Vorbild für viele Bewegungsabläufe. Bei der Fallschule wird durch die runde Körperhaltung versucht, die Energie des Sturzes in eine Kreisbahn zu bringen – von außen einwirkende Kräfte werden somit an die Oberfläche der Kugel umgeleitet. Alle Bewegungen sind rund, das Zentrum des Kreises wird geschützt.
Auch physikalisch ist die Kraft des Kreises belegt (u.a. Zentripetal- und Zentrifugalkraft). Das Zentrum bildet den ruhigsten und stabilsten Punkt der Bewegung. Einem Angriff (z.B. Schlag oder Tritt) wird daher nicht rohe Kraft entgegengesetzt, sondern versucht, diese Angriffskraft durch die schnelle Ausführung verschieden großer Kreise geschickt zu nutzen und ohne bzw. mit minimalem Krafteinsatz zu kontrollieren und damit abzuwenden. Im Idealfall wird die Kraft des Angreifers somit direkt gegen ihn gewendet er schlägt in Leere – seine eigene Angriffskraft wird nach der Ausweichbewegung mittels kreisförmiger Gelenkhebel oder Gegendrehung gegen ihn eingesetzt.
Das Prinzip der Einwirkung
Ebenfalls ein wichtiger Ausgangspunkt für die HapKiDo-Selbstverteidigung ist das Zusammenwirken von Körper und Geist, Gefühl und Verstand, Kraft und Entspannung aber auch Leere. Nur eine harmonische Einheit von Körper und Geist kann die notwendigen Kräfte hervorbringen. Das Prinzip der Einwirkung bedeutet auch, dass man den Kampfgeist des Gegners nicht nur mit körperlicher Kraft entgegenwirkt sondern auch durch Körperhaltung, Willensstärke, Laute und Blicke beeinflusst und ihn dadurch besiegt.